Struktur und Organisation
Die vier klinischen Krebsregister an den Standorten Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau haben sich seit vielen Jahren als zuverlässige, regionale Ansprechpartner für alle Leistungserbringer etabliert. Seit September 2017 wurden die Register von einer gemeinsamen Geschäftsstelle bei der Sächsischen Landesärztekammer unterstützt. Mit der im Jahr 2023 begonnenen Umstrukturierung arbeiten die Register nun zusammen unter der Krebsregister Sachsen gGmbH.
Dem Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt obliegt die Fachaufsicht.
Historie
In Sachsen bestehen bereits seit Mitte der 90er Jahre erfolgreiche Strukturen der klinischen Krebsregistrierung.
Die Umsetzung des Krebsfrüherkennungs- und -registergesetzes erforderte einen Umstrukturierungsprozess, um die Organisation und Arbeitsweise der sächsischen klinischen Krebsregister an die Voraussetzungen nach § 65c SGB V anzupassen. Daher hat das Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt im September 2017 eine Gemeinsame Geschäftsstelle bei der Sächsischen Landesärztekammer eingerichtet, wodurch eine enge Kooperation der beteiligten Institutionen ermöglicht wird.
Überblick
Die folgende Grafik veranschaulicht den Datenfluss und die Struktur der Krebsregistrierung in Sachsen. Die vier Regionalstellen des Krebsregisters Sachsen in Dresden, Chemnitz, Leipzig und Zwickau erhalten klinische Daten von den Meldern.
Zu den zentralen Aufgaben des Registers zählen die Dokumentation und das Datenmanagement, einschließlich der Verschlüsselung, Bereinigung, des Abgleichs und der Weiterverarbeitung der Daten. Darüber hinaus führt das Register Auswertungen für die Leistungserbringer durch, indem patienten- und einrichtungsbezogene Rückmeldungen bereitgestellt werden. Es organisiert regionale Qualitätskonferenzen, verarbeitet Leichenschauscheine der Gesundheitsämter und beteiligt sich am registerübergreifenden Datenaustausch (RÜD) mit den Krebsregistern der anderen Bundesländer sowie dem Deutschen Kinderkrebsregister (DKKR).
Die Geschäftsstelle ist verantwortlich für die strategische Planung, das Finanz- und Personalmanagement sowie die Vergütung der Melder. Sie fungiert als Service-, Kontakt- und Vertretungsstelle des Landes und übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit. Weiterhin organisiert sie die Landesqualitätskonferenz, unterstützt bei der Organisation der regionalen Qualitätskonferenzen und koordiniert Projekte auf lokaler, regionaler und bundesweiter Ebene.
Die Auswertungsstelle führt landesweite Auswertungen durch, erstellt Berichte und beteiligt sich am Benchmarking sowie Qualitätsmonitoring der onkologischen Versorgung auf Landesebene. Sie ist auch für wissenschaftliche Analysen auf Antrag sowie die Beratung bei Anträgen zur wissenschaftlichen Datennutzung zuständig.
Der wissenschaftliche Beirat stellt sicher, dass die Datennutzung gemäß § 65c erfolgt. Er prüft und bewertet Datennutzungsanträge aus Forschung und Wissenschaft.
Darüber hinaus übermittelt das Krebsregister Sachsen Jahresberichte mit klinischen Landesdaten an den Spitzenverband Bund der Krankenkassen. Zudem erhält das Zentrum für Krebsregisterdaten die relevanten klinischen und epidemiologischen Landesdaten.